14.03.2020

Ski-Projekt in Österreich im Dezember 2019 - Geht nicht, gibt's nicht!

Vielfalt ist der Menschheit Regenbogen.
Diesen Satz hatten wir stets vor Augen auf der zehnstündigen Fahrt nach Achenkirch (Österreich), nun bereits schon zum 7. Mal. An Bord zwölf Schülerinnen und Schüler der Michaelschule Rostock und der Regenbogenschule Doberan im Alter von 11 -18 Jahren mit vier Betreuern.
Vom 9. bis 16.12.2019 wollten wir das Skifahren erlernen, auch bereits gemachte Erfahrungen in den vorhergehenden Jahren vertiefen und erweitern. Die „Neuen“ waren still vor Aufregung und Freude, die „alten Hasen“ still voll Zuversicht und Wissen. Und Jack, groß geworden mit diesem Projekt und in diesem Jahr zum letzten Mal dabei, informierte uns über viele tolle Dinge, die er bereits erlebt und kennengelernt hat und hoffte, wieder zu erleben.
Er hatte nicht zu viel versprochen. Irgendwo zwischen Tegernsee und dem Karlingerhof in Achenkirch bei Familie Klosterhuber muss es ein Zaubertor geben, durch welches wir fuhren, denn wir tauchten nun in einen wahren Märchenzauber ein, der ganze sieben Tage anhalten sollte.

Alles begann mit dem Einzug in die tollen Zimmer, reichlich großen, leckeren Schnitzeln mit Pommes und einem gemütlichen Beisammensein im Gemeinschaftsraum.
Am Dienstagmorgen setzte sich das Märchen fort – über Nacht gab es 15cm Neuschnee! Und alle freuten sich auf die Piste. Doch zuvor mussten ja noch alle skifahrfähig gemacht, also mit Helm, Skischuhen und Skiern ausgestattet, werden. 12 Skifahrer! Das kann dauern. Aber nein, nicht in Achenkirch! Da standen doch plötzlich drei Mitarbeiter des Skiverleihs Buslehner bereit und halfen beim Messen und Anpassen und Einsteigen in die „Knobelbecher“.

Und so waren wir fix am Berg. Mit uns auch Saskia und Gitta, unsere ganz persönlich eigenen Skilehrer für die vor uns liegende Woche. Mit Power, motivierenden, anfeuernden, liebevollen Worten, viel Geduld, Spielen und tollen Ideen machten sie das Skifahrenlernen zum irren Spaß.

Es begann am Auslauf der Talabfahrt. Direkt auf den Skihang ging es noch nicht, da das Skigebiet noch auf den Betriebsbeginn am Freitag vorbereitet wurde und geschlossen hatte. Das machte gar nichts. Wir mussten ja noch etwas üben.
Mit Freude und Energie wurde der kleine Skihang auf Skiern erklommen und im Pflug („Pizzastück“) abgefahren. Immer und immer wieder.
Gitta schulte die Skifahrer mit Vorkenntnissen am kleinen Hang mit Slalomfahren um bunte Kegel, mit Bremsen genau an einem Zielpunkt und Fangen und Werfen eines Plüschbären während der Abfahrt.
Die Skianfänger waren mit Saskia nicht weit entfernt. Sie übten an weniger abfallender Stelle das Fahren sowie Bremsen und kleine Kurven.

Mit den ersten Erfolgen, großem Stolz im Bauch und Spannung ging es dann am Donnerstag hoch auf den Berg im Christlum-Skigebiet. Nur für uns wurde der Lift in Gang gesetzt, nur für uns standen die Mitarbeiter bereit und setzten jeden einzelnen von uns in den Sessellift und schickten die Ski hinterher. Und dann waren wir auf dem Berg!

Von nun an ging es bis zum Sonntag am Babylift und am  „Mosen-Schlepplift“ mit den Skiern den Berg rauf und runter. Beim laufenden Skibetrieb ab Freitag waren unsere Schüler dort nur am Jauchzen, Jubeln und Lachen am Skihang.

Nicht zuletzt lag dies auch daran, dass wir an allen Skitagen im Riederbergstübl von Familie Lettinger so liebevoll, zuvorkommend und reichhaltig mit ganz leckerem Mittagessen, Skiwasser und selbstgebackenen Plätzchen versorgt und verwöhnt wurden. Und dieses Frohgefühl wurde erhalten, vertieft und fest in unseren Herzen verankert durch das Fahren mit den Skiraupen und den Skidoos durch das Skigebiet. Dies verdanken wir der Organisation von Thomas Eder (Tom), dem Betriebsleiter der Hochalmlifte Christlum.

Diese Erlebnisse würden ja schon reichen, um ein absolutes Hochgefühl zu erleben. Aber nein, Achenkirch bot uns noch mehr: Eine Kutschfahrt wie im Märchen - Glocken am Pferdeschlitten, verschneiter Winterwald, Gemsen und Steinböcke in den Felsen.
Unser Wintertraummärchen fand seinen Abschluss mit einem Slalomparcours am Skihang und einer sehr emotionalen Siegerehrung im Gruppenraum. Freuden- und Abschiedstränen flossen bei Skilehrern, Betreuern und Kindern – einfach zu schön und unbedingt wiederholbar war dieses Wintererlebnis!

Vielfalt ist unser Plus – jeder an Bord konnte etwas vom anderen, am Gegenüber, lernen, das Leben entschleunigen und Rücksicht nehmen, lachen und kämpfen, gemeinsam und vereint, jauchzen vor Freude und enttäuscht weinen bei Misserfolg, Mut machen und anfeuern, etwas geben und erhalten, feiern, jubeln und dicke Abschiedstränen weinen, miteinander auf Augenhöhe.
Wir konnten unseren Horizont erweitern und unser Leben bereichern.

Ein ganz besonderer Dank gebührt dafür Anette Schlüns für all ihr Organisieren, Planen und Kümmern!

Wir danken für die Möglichkeit, all dies erleben zu dürfen, auch dem Förderverein der Michaelschule Rostock, der Frauenbande und allen, allen fleißigen Helfern vor Ort.

 

weitere Informationen zum Projekt

 

Geht nicht, gibt's nicht. Wer sagt, "Ich kann nicht", setzt sich nur selbst Grenzen. Denke an die Hummel. Die Hummel hat eine Flügelfläche von 0,7 Quadratzentimeter, bei 1,2 Gramm Gewicht. Nach den bekannten Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesen Verhältnissen zu fliegen. Die Hummel weiß das nicht. Sie fliegt einfach.  [Arthur Lassen]

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