Sozialministerin Stefanie Drese zu Besuch in unserer Stiftung

23.07.2018

Sozialministerin Stefanie Drese zu Besuch in unserer Stiftung

Die Sozialministerin Stefanie Drese besuchte während ihrer Sommertour am 19. Juli 2018 unter anderem die Evangelische Stiftung Michaelshof. Der Direktor Jens-Uwe Goeritz, die Geschäftsbereichsleiter der Stiftung und der Werkstattratsvorsitzende Tim Schwark begleiteten Ministerin Drese durch die einzelnen Bereiche. Im Wohn- und Pflegeheim (Michaelhof) bekam Frau Drese einen Einblick in den Tagesablauf der Senioren in der Seniorenbetreuung und der Bewohner mit schwerer geistiger oder mehrfacher Behinderung im Karstenhaus.

Matthias Kähler, Geschäftsbereichsleiter Wohnen, nutzte die Gelegenheit, um auf die fehlende Finanzierung einer Tagesstruktur für Pflegeheimbewohner hinzuweisen: „Es ist wichtig, dass Menschen mit schwerer Behinderung nicht vergessen werden.“ So müsse das Land den Menschen, die vollstationäre Pflege in Anspruch nehmen, auch einen Zugang zu tagesstrukturierenden Angeboten einer Fördergruppe schaffen. In enger Verzahnung mit der pädagogischen Betreuungsarbeit in den einzelnen Pflegewohngruppen könne so für jeden Bewohner eine individuelle Tagesstruktur erarbeitet werden.

Ministerin Drese verschaffte sich dann auch persönlich einen Eindruck von der Fördergruppe im Michaelwerk als einen Ort der Förderung und der Begegnung. Ein Besuch der Wäscherei rundete die Besichtigung der Werkstatt für behinderte Menschen ab. Im Mittelpunkt des Austausches standen die Neuregelungen im Zusammenhang mit dem Bundesteilhabegesetz. Insbesondere das „Budget für Arbeit“ und die für seine erfolgreiche Umsetzung erforderlichen Rahmenbedingungen wurden diskutiert. Erklärtes Ziel dieses Modellprojekts ist es, bessere Voraussetzungen für den dauerhaften Übergang von Beschäftigten aus Werkstätten für behinderte Menschen in MV in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu schaffen.
Die Ministerin betonte die Bedeutsamkeit der Werkstätten für Menschen mit Behinderung. „Das System muss allerdings durchlässig sein“, sagt Drese weiter. Ein Mensch mit Behinderung müsse die Chance bekommen, auf den ersten Arbeitsmarkt zu wechseln.

Als Problem benannte Christoph Bohmann, Geschäftsbereichsleiter Arbeit, die große Schwierigkeit der Wohnraumversorgung im sozialrechtlich angemessenen Mietpreisniveau. So gebe es Aufnahmeanfragen für einen Beschäftigungsplatz im Michaelwerk (Werkstatt für behinderte Menschen), doch leider keinen entsprechenden barrierefreien Wohnraum im Ambulant Betreuten Wohnen.

Am Ende des 2-stündigen Rundgangs stand die Michaelschule auf dem Programm. Jens-Uwe Goeritz machte deutlich, wie in der Schule Inklusion umgesetzt wird. Der Gesellschaft mehr Sozialkompetenz im Umgang mit Menschen mit Behinderung zu verschaffen, sei ein großes Ziel. Das Land dürfe sich hier nicht aus der Verantwortung stehlen. Derzeit realisiert die Stiftung als freier Träger das größte Schulbauvorhaben ohne jegliche Finanzierung aus Bund, Land und Kommune.

Ministerin Drese hörte aufmerksam zu und machte sich zu allen angesprochenen Problemen Notizen. Natürlich waren sich alle Beteiligten darüber im Klaren, dass nicht alle angesprochenen Probleme an Ort und Stelle gelöst werden können, jedoch ging man beiderseits mit dem Eindruck auseinander, ein konstruktives Gespräch geführt zu haben.

 

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