15.03.2021
Pastor Ekkehard Maase ist neuer Theologischer Direktor der Evangelischen Stiftung Michaelshof
Pastor Ekkehard Maase beginnt heute, 15. März 2021, seinen Dienst als Theologischer Direktor der Evangelischen Stiftung Michaelshof in Rostock. Der 56-Jährige folgt auf Pastor Jens-Uwe Goeritz, der im Dezember 2020 seinen Dienst im Michaelshof beendete und jetzt als Gemeindepastor in Mecklenburg arbeitet. Maase ist gebürtiger Kieler und war von 2013 an Gemeindepastor in Dassow (Kreis Nordwestmecklenburg). Eingesegnet in sein neues Amt wird er durch Diakonie-Landespastor Paul Philipps am 26. März in der Kapelle der Stiftung – coronabedingt im kleinen Kreis.
Der Michaelshof möchte mit den Arbeitsfeldern Behindertenhilfe, Eingliederungshilfe und Bildung Menschen mit und ohne Behinderung auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben unterstützen. Sie erhalten an sechs Standorten in Rostock, Bentwisch, Bad Doberan, Rövershagen, Lieblingshof und Kröpelin Unterstützung und Förderung von über 460 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „In meiner neuen Position möchte ich vor allem diesen Menschen die Erfahrung der Selbstwirksamkeit ermöglichen“, betont Maase. „Nur wer diese Erfahrung macht, kann das Angebot der Teilhabe aktiv für sich gestalten, also aus der Teilhabe eine Teilnahme werden lassen.“ Das beinhalte auch, Menschen zu befähigen, im Gegenüber nicht nur einen Hilfsbedürftigen zu sehen, sondern auch davon auszugehen, dass er etwas zu sagen und zu geben hat. Dieser Positionswechsel sei sehr wichtig.
Dass die mit der Stelle verbundenen Herausforderungen groß sind, ist Pastor Maase bewusst. Aufgrund seiner mehrjährigen Erfahrungen als Leiter des Jugendpfarramtes im Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein, als Vorsitzender des Kreisjugendrings und als Beauftragter der Nordkirche für den Kirchentag 2013 in Hamburg ist er jedoch gut gerüstet. „Ich bin voller Freude in der Arbeit für und mit Menschen mit geistiger Behinderung“, hebt Maase hervor. Schon als Jugendlicher war er aktiv in einer inklusiven Jugendgruppe der Diakonie tätig. Später wurde er dann erst im Kirchenkreis Rendsburg, dann in Pinneberg unter anderem Beauftragter für den Konfirmandenunterricht für Jugendliche mit geistiger Behinderung und hat dafür gesorgt, dass ein Kindergarten der Lebenshilfe ins Pfarrhaus einzog, woraus sich viele Impulse für die Kirchengemeinde ergaben. Besonders intensiv wurde diese Arbeit, als Maase für den Kirchentag 2011 in Dresden die hauptamtliche Begleitung des „Zentrums barrierefrei“ übernahm. Daraus wuchs der Wunsch, diesen Bereich beim Kirchentag 2013 in Hamburg zu intensivieren. Und so wurde Hamburg der erste Kirchentag, dessen zentraler Eröffnungsgottesdienst in „leichter Sprache“ gehalten wurde.
Auf seine neue Tätigkeit als Direktor des Michaelshofes - insbesondere auf die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden - freut sich der Vater zweier erwachsener Kinder sehr. Im Wohn- und Pflegeheim der Stiftung gibt es derzeit 243 vollstationäre Plätze sowie 38 Plätze im Trainingswohnen und ambulanten Wohnen. Mehr als 600 Menschen erhalten im Michaelwerk berufliche Qualifizierungen und Unterstützung im Arbeitsleben. Dazu kommt die Michaelschule mit der Förderschule, Grundschule, Gesamtschule und Kita.
Aktuell schafft die Stiftung für die Michaelschule in einem dritten Bauabschnitt zusätzlichen Platz. Da die Michaelschule künftig mehrzügig bis hoch zum Abitur führt und auch die schulgeldfreie Förderschule aufgrund der Bedarfe in der Stadt und des inklusiv orientierten Bildungskonzeptes zweizügig ausgebaut wurde, sind viele neue Räume erforderlich. Derzeit entsteht ein viergeschossiger Neubau mit Sporthalle, der voraussichtlich im Oktober 2021 fertiggestellt sein wird. Außerdem sollen auf dem Kerngelände in Rostock-Gehlsdorf deutlich mehr Einzelzimmer geschaffen werden und kleinere Wohngruppen entstehen. Zudem wird im Frühjahr 2021 der Bau für ein inklusives Wohnprojekt in Rostock-Dierkow mit 42 Wohneinheiten beginnen – sozialverträglicher barrierefreier Wohnraum für Menschen mit und ohne Behinderung, der in der Stadt dringend gebraucht wird.