11.04.2025

180 Jahre gelebte Diakonie – Buchpräsentation der Michaelshof-Chronik

Im Rahmen des 180-jährigen Jubiläums der Evangelischen Stiftung Michaelshof fand am 1. April im Clubraum der Stiftung eine feierliche Buchpräsentation statt. Vorgestellt wurde das frisch gedruckte Buch „180 Jahre Evangelische Stiftung Michaelshof – Eine Chronik“ (Layout/Satz: Klatschmohn Verlag).

Der Rückseitentext der Chronik bringt es auf den Punkt: „Der Michaelshof – 180 Jahre gelebte Diakonie in bewegten Zeiten. [...] Vom Rettungshaus für verwahrloste Knaben über dunkle Kapitel während des Nationalsozialismus bis hin zur modernen Einrichtung mit inklusiven Angeboten für Menschen mit und ohne Behinderung: Der Michaelshof spiegelt die Geschichte Deutschlands wider und erzählt zugleich von unerschütterlicher Menschlichkeit und der Kraft des Glaubens.“

Die Veranstaltung begann mit einleitenden Worten von Propst Dirk Fey, dem Vorsitzenden des Kuratoriums. In seiner Ansprache betonte er, dass 180 Jahre Michaelshof viel Segen gebracht haben. Die Chronik sei ein Licht, das die Geschichte der Stiftung zum Strahlen bringe – aber sie verschweige auch die Dunkelheiten nicht. Es sei eine schonungslose und ehrliche Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, die notwendig sei, „um gut in die Zukunft gehen zu können“. Mit großer Herzlichkeit sprach Herr Fey seinen Dank aus an alle, die im Michaelshof gelebt und gearbeitet haben – und an alle, die das heute tun.

Pastor Ekkehard Maase, theologischer Vorstand der Stiftung und Initiator der Chronik, schilderte eindrucksvoll die Entstehungsgeschichte des Buches. Die Chronik sei, so Maase, kein durchbuchstabiertes Geschichtswerk, sondern ein Mosaik aus vielen Perspektiven – eine Sammlung von Texten verschiedener Autorinnen und Autoren über unterschiedliche Zeitabschnitte. Gerade durch diese Vielfalt sei sie ein großer Überblick, der nicht nur in die Vergangenheit blicke, sondern auch in die Zukunft weisen könne. Denn: Auch in dunklen Zeiten habe es immer Menschen gegeben, die sich für andere eingesetzt haben.

Besonders bewegend waren die persönlichen Beiträge der Mitautorinnen und Mitautoren. Karsten Struck, Sohn des damaligen Direktors Udo Struck, erzählte, wie er von 1979 bis 1984 mit seiner Familie im Michaelshof lebte. Er wurde schnell mit den Menschen hier vertraut, und für ihn sei es in dieser Zeit ganz selbstverständlich gewesen, dass Menschen mit und ohne Behinderung zusammenleben. „Ich bin hier erwachsen geworden“, so Struck – eine Aussage, die vielen Anwesenden unter die Haut ging.

Langjährige Bewohner des Michaelshofes und Beschäftigte der Werkstatt für behinderte Menschen im Arbeitsbereich Küche überreichten den Autorinnen und Autoren sowie den Gästen kleine Präsente als Zeichen des Dankes – ein besonders berührender Moment der Veranstaltung.

Ein besonderer Dank gilt auch Angelika Kleinfeldt, Geschäftsführerin des Klatschmohn Verlags, die gemeinsam mit Pastor Ekkehard Maase und der Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung an der Entstehung der Chronik gearbeitet hat. Ihre engagierte und sehr interessierte Zusammenarbeit war von unschätzbarem Wert, insbesondere ihre hervorragende Arbeit als Lektorin, die wesentlich dazu beitrug, dass das Buch sowohl inhaltlich als auch sprachlich überzeugt.

Im Anschluss an die Präsentation setzten die Gäste die Feierlichkeiten mit einer gemeinsamen Fahrt über die Warnow fort. Bei einem Essen auf der anderen Uferseite klang der Nachmittag in geselliger Runde aus.

Ein besonderes Highlight war der Besuch des NDR-Fernsehens, das vor Ort einen Beitrag für das Nordmagazin drehte. Der Beitrag wurde bereits am 2. April ausgestrahlt und ist weiterhin in der ARD-Mediathek abrufbar – ein schöner medialer Rückblick auf einen besonderen Tag.

Die 295-seitige Chronik kann ab sofort über den Klatschmohn Verlag zum Preis von 25 Euro bezogen werden. Bestellungen bitte an: Klatschmohn Verlag, Angelika Kleinfeldt
Am Campus 25, 18182 Bentwisch/Rostock

Wir danken allen Beteiligten, insbesondere den Autorinnen und Autoren, für ihr Engagement und freuen uns, mit dieser Publikation ein bedeutendes Stück Stiftungsgeschichte festgehalten zu haben.

 

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